Herr Hausmann, Sie führen ein Schweizer Restaurant in Bukarest: Was macht Bukarest als Koch für Sie spannend?
Da spielen ganz verschiedene Aspekte mit rein: Einerseits finde ich die Herausforderung, Schweizer Gerichte mit den hier vorhandenen Zutaten zu zaubern, sehr spannend. Gesund und gut zu kochen, liegt mir am Herzen. Mir macht es Spass als Koch und Gastgeber meine Schweizer Wurzeln und den hohen Standard der Ausbildung in der Schweiz zu zeigen. Das alles machte mich zum Exot, erregte Aufmerksamkeit und ich wurde, ohne dass ich es wollte, zum VIP.

Lassen Sie in Ihrem Restaurant das Beste aus Schweizer und Rumänischer Küche verschmelzen?
Nein, darauf habe ich mich nie eingelassen. Ich habe das Kochen in der Schweiz gelernt und auch mein Geschmackssinn ist auf unser Essen angepasst. Die Rumänen haben einen anderen Geschmack und für mich wäre es nicht richtig, rumänisch zu kochen.

Was macht die rumänische Küche typischerweise aus?
Die rumänische Küche ist sehr fettig und was die Gewürze betrifft stark arabisch angehaucht. Ansonsten ist sie von unserer Küche nicht so weit weg, da die Grundnahrungsmittel die Gleichen sind.

Welchen Stellenwert hat Salat in der rumänischen Küche?
In der rumänischen Küche gibt es mehr in Salz oder Essig eingelegtes Gemüse, wie Gurken, Paprika, Blumenkohl, grüne Tomaten, etc.
Frischer Salat, wie wir ihn kennen, ist bei den Rumänen traditionell nicht so verbreitet. Jedoch ist dies eine Frage der Region. Auch befinden wir uns gerade im Wandel: In den letzten Jahren sind mit steigendem Gesundheitsbewussten z.B. in Bukarest fertig gemischte Salate populär geworden.

Wie wird Salat in Rumänien gegessen bzw. wie unterscheidet sich die Zubereitung von der Schweizer Küche?
Generell wird Salat hier, wie in den meisten Mittelmeerländern, geschnitten und mit Zitrone serviert. Dazu wird Essig und Öl gereicht. Also sehr spartanisch. Zusammen mit Eisberg in Rumänien entwickle ich regelmässig neue Rezepte, um den Konsumenten zu zeigen, wie abwechslungsreich Salat zubereitet werden kann. Das wird von unserer Zielgruppe sehr gut angenommen.

Sie arbeiten seit Jahren mit Eisberg Rumänien zusammen. Welches ist Ihr Lieblingsprodukt von Eisberg? Was zaubern Sie daraus?
Ich liebe alle Blattsalate, ob es Kopfsalat oder Nüsslisalat ist. Jeder hat seinen eigenen Geschmack und eröffnet in mir die Kreativität mit anderen Zutaten etwas Gutes und Gesundes zuzubereiten. Dazu gehören verschiedene Essige, Öle aber auch Früchte, Nüsse oder was immer die Saison bereitstellt.






Dürfen wir ein paar Informationen zu Ihnen erfahren? Seit wann leben Sie in Bukarest? Seit wann besteht Ihr Restaurant?
Ich bin das erste Mal im Juni 1990 nach Bukarest gekommen, hatte als Geschäftsmann nicht so viel Erfolg und kehrte wieder zurück in die Schweiz. Nach der Scheidung vor 23 Jahren kam ich erneut nach Bukarest. Im Juni 1998 eröffnete ich schliesslich mein erstes Restaurant in Bukarest. Bis heute habe ich über 15 Restaurants eröffnet, nicht nur für mich, sondern auch für andere Gastronomen, welche meine Hilfe in Anspruch nahmen.
Mica Elvetie ist das dritte in Bukarest. Verschiedenste Umstände haben uns immer wieder gezwungen, den Standort zu wechseln. Dieses Jahr feiern wir unser 20-jähriges Jubiläum. Wir sind sehr stolz darauf, da es nicht viele Betriebe in Bukarest gibt, welche 20 Jahre überlebt haben.

Und zum Schluss: Sagen Sie uns in drei Stichpunkten, warum unsere nächste Reise unbedingt nach Bukarest führen sollte und welche kulinarische Köstlichkeit wir unbedingt probieren sollen.
Die Stadt ist sehenswert und hat eine gute Geschichte. Ich empfehle auch einen Tagesausflug zum Schloss von Bran (das Dracula-Schloss).Kulinarisch sollte man zwei Dinge nicht verpassen: Bei mir einen speziellen Salat zu essen und die rumänische Küche zu erforschen. Dazu gehören Mitittei, Sarmale, Saure Suppen, aber sicher auch das eingelegte Gemüse.

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